Sternenhimmel überm Seehaus: Wie Starkoch Jan Hoffmann aus Pflanzen spannende Pop-Up-Küche zaubert

6.4.2022 – Im Englischen Garten leuchtet ab sofort ein Stern, der seinen Namen trägt: Sternekoch Jan Hoffmann gastiert mit seiner Pop-up-Küche bis Ende September im Seehaus bei Sebastian und Stephan Kuffler (Foto) und bringt grünen Wind in die Karte, denn beim ihm spielen Pflanzen die Hauptrolle auf dem Teller – und zwar von der Wurzel bis zur Schale.

Regional, saisonal, nachhaltig: Die Zutaten werden komplett verwendet

Die Natur ist seine Inspiration. „Flora“ und „Fauna“ heißen die beiden Menüs, die Jan Hoffmann den Sommer über im Seehaus den Gästen kredenzt, und verraten schon, worum es dem Sternekoch auf dem Teller geht: Pflanzen, Regionalität, Nachhaltigkeit. Nur bei der Fauna gesellt sich auch mal Fisch oder Fleisch dazu, ansonsten setzt der 38-Jährige ganz auf grün.

Nachhaltig und achtsam geht es dabei zu, bedeutet: Die Zutaten sind möglichst regional und saisonal, Gemüse wird reif und mit Schale, Fisch und Fleisch komplett verwendet.

Pop-up-Restaurant meets klassische Seehaus-Küche

Wer jetzt befürchtet, das Seehaus, das ja auch einen Biergarten mit typisch bayerischen Schmankerln betreibt – die tendenziell eher fleischlastig sind – wirft seine komplette Karte um und wird plötzlich rein vegetarisch, sei beruhigt. Der Kochkünstler zaubert seine Sternegerichte aus Pflanzenfasern in einem Teilbereich des Restaurants, dem Pop-up-Restaurant, für maximal 45 Gäste. Reservieren lohnt sich also und wer trotzdem Lust auf die klassischen Gerichte im Seehaus hat, bekommt die natürlich weiterhin.

Jan Hoffmann: jüngster vegetarischer Sternekoch Europas

Als jüngster vegetarischer Koch hat Jan Hoffmann es geschafft, sich einen Michelin-Stern zu erkochen bzw. seinen bestehenden zu verteidigen, und ist damit einer von nur vier fleischlos arbeitenden Küchenchefs in ganz Europa.

In Frankfurt kochte er im Seven Swans und erhielt drei Jahre in Folge (2016 – 2018) einen Stern, auch als er 2017 die Karte auf vegetarisch umstellte. Inzwischen arbeitet er selbstständig in unterschiedlichen Projekten – diesen Sommer eben im Pop-up-Restaurant im Seehaus.

Wer jetzt Appetit bekommen hat, kann von Mittwoch bis Samstag abends sowie am Sonntagmittag ins Seehaus kommen und das gern auch öfter: Die Menüs wechseln alle vier Wochen.