Odeonsplatz

Odeonsplatz

Florenz läßt grüßen: Historie, wohin das Auge blickt

Ciao Bello: Der Odeonsplatz atmet Geschichte und zählt definitiv zu den schönsten Plätzen Münchens. Hier warten die Feldherrnhalle, die Theatinerkirche, die Residenz, der Hofgarten und die prachtvolle Ludwigstraße auf euch. Gut nachempfinden kann man hier auch, warum München oft die “nördlichste Stadt Italiens” genannt wird.

Angekommen? Dann verschafft euch doch erst mal einen kleinen Überblick und klettert die Stufen der klassizistischen Feldherrnhalle hinauf. Der zu Ehren des bayerischen Heeres 1844 errichtete Bau ist eine Nachbildung der Loggia dei Lanzi in Florenz. Zwei große Marmor-Löwen stehen an der Treppe Spalier, beißen aber nicht. Unterm Dach seht ihr Bronzestatuen von Graf Tilly und Fürst Wrede sowie das Bayerische Armeedenkmal. Wenn ihr Richtung Ludwigstraße schaut, baut sich zur Linken die imposante Fassade der ockergelben Theatinerkirche St. Kajetan auf. Der Sakralbau entstand ab 1663 und wurde erst 1768 mit der Vollendung der Fassade abgeschlossen. Daher erkennen Hobbyarchitekten in Sachen Baustil auch einen Mix aus italienischem Spätbarock und Rokoko.

Direkt gegenüber sieht man Teile vom Westtrakt der Residenz. Vom Odeonsplatz aus führen zwei Durchgänge direkt in den Kaiserhof und den Kapellenhof. Etwas weiter nördlich befindet sich der Eingang zum Hofgarten. Und dahinter das sogenannte “Bazargebäude” mit dem Café Tambosi (tolle Terrasse!), diversen Geschäften und der berühmtesten Münchner Bar, dem Schumann’s, am nördlichen Ende.

Fakten

  • Entstehungszeit: 1816 bis 1827, davor hieß der Platz übrigens Reitschulplatz und Fürstenplatz
  • Initiator: König Ludwig I. von Bayern (ihm zu Ehren steht auch ein Reiterstandbild am Nordwestende des Platzes)
  • Baumeister: Leo von Klenze

Wissenswertes zum Odeonsplatz

  • Woher kommt eigentlich der Name Odeonsplatz? Das Odeon war früher Münchens berühmtestes Konzerthaus und befand sich am nordwestlichen Teil des Platzes. Leider fiel der Konzert- und Ballsaal einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zum Opfer, nur die Außenmauern standen noch mehr oder weniger. Seit dem Wiederaufbau in den 1950er-Jahren residiert hier das Bayerische Innenministerium. An der Stelle des einstigen Konzertsaals ist heute ein überdachter Innenhof.
  • Auf der Rückseite der Feldherrnhalle befindet sich das im Volksmund so genannte “Drückebergergasserl”, das eigentlich Viscardigasse heißt. Während der NS-Zeit bot die kleine Querstraße einen willkommenen Ausweg für viele. Man war damals nämlich verpflichtet, am Ehrenmal für die getöteten Putschisten nach dem Marsch auf die Feldherrnhalle beim gescheiterten Hitler-Putsch im November 1923 den Hitler-Gruß zu zeigen. Eine SS-Ehrenwache kontrollierte das Tag und Nacht ganz penibel. Wer sich drücken wollte, bog von der Innenstadt kommend einfach frühzeitig ab und erwies lieber dem italienischen Baumeister die Ehre als dem unrühmlichen Führer und seinem Gefolge.  
  • Am Odeonsplatz finden regelmäßig Konzerte und Kulturevents statt, z.B. “Klassik am Odeonsplatz” im Juli, der Handwerkermarkt im Rahmen des Stadtgründungsfestes im Juni oder das St. Patrick’s Day Festival im März. Auch für Straßenfeste und Demonstrationen wird der Platz häufig genutzt.
Odeonsplatz Feldherrnhalle
© München Tourismus Sigi Müller

Infos & Karte

  • Adresse: Odeonsplatz 1, 80539 München
  • Öffnungszeiten Theatinerkirche: tägl. 6.30 bis 19.30 Uhr
  • Nächste Haltestelle: U Odeonsplatz (Fahrplanauskunft)
  • Nächstes Parkhaus: Operngarage (Max-Joseph-Platz 4)